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Dies war das Thema unserer zweiten Gastvorlesungsreihe in englischer Sprache. Sie fand wie im
letzten Jahr in der Europawoche vom 5. - 9. Mai statt, wurde vom Fachbereich
Mathematik/Physik (FB 2) organisiert und im Rahmen des europäischen Austauschprogramms
ERASMUS finanziert. Eingeladen war Prof. Dr. Andrew Fitzharris von der University of
Hertfordshire, Hatfield in der Nähe von London. Jeder der vier didaktisch hervorragend mit
Folien präsentierten Vorträge behandelte eine praktische Fragestellung, deren Schwierigkeitsgrad
von Tag zu Tag anstieg. Zur selbständigen Vertiefung verteilte Prof. Fitzharris zu jedem Vortrag
ein ca. 16 seitiges Skript. Somit war ihm am Ende seiner Gastvorlesung ein starker Applaus
sicher.
Zu den jeweils ungefähr 35 Zuhörern fand sich für kurze Zeit auch unser Präsident, Prof.
Dr. Ackermann, ein, um etwas über die Modellierung von Blauwalpopulationen zu erfahren.
Unter dem Thema „Sleeping Policemen“ konnte sich zunächst niemand etwas vorstellen. Aber so
werden in England unsere „Berliner Kissen“ genannt, um die Autofahrer zu einer geringeren
Fahrtgeschwindigkeit zu motivieren. Die Fragestellung bestand darin, die Höhe, die Breite und
den Abstand der Berliner Kissen so zu bestimmen, daß ein Autofahrer (in einem
Referenzfahrzeug mit vorgegebenen Feder- und Dämpfungseigenschaften), der schneller als die
erlaubte Geschwindigkeit fährt, dies als unangenehm empfindet (senkrechte Beschleunigung zu
groß).
Als Werkzeug zur iterativen, numerischen Lösung der mathematischen Gleichungen
setzte Prof. Fitzharris das Tabellenkalkulationsprogramm Excel ein, wie es an der Universität in
Hertfordshire üblich ist. Ohne langwierig zu programmieren, waren so schnell erste Ergebnisse zu
den praktischen Fragen erzielbar, und zwar sogar graphisch aufbereitet. Der Einsatz von Excel in
der mathematischen Ausbildung war für mich und einige andere Kollegen ein neuer Aspekt. Es
wird zu diskutieren sein, inwieweit dieses Werkzeug für die TFH Berlin sinnvoll sein kann.
Informiert wurde auch über den Aufbaustudiengang „Numerical Optimisation“ zum
Master of Science (MSc-degree) an der University of Hertfordshire. Er bietet für Diplom-
Mathematiker/innen (FH) eine äußerst attraktive und sinnvolle Vertiefung der im FB2-
Mathematik-Studiengang angebotenen Schwerpunkte. Der MSc-degree ist in England
Voraussetzung zur Promotion (PhD-degree).
Prof. Dr. N. Kalus, Vertreter des FB 2 in der Auslandskommission