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Prof. Dr. Angela Schwenk
VDI nachrichten, 7. 5. 2004.
"... Etwas provozierend formuliert: Es wurde in der Vergangenheit zu sehr auf die so genannten "Softskills" gesetzt und zu wenig auf die fachlichen Qualifikationen. Die entscheidenden Fertigkeiten der Ingenieure, all das, was ihre Kunst ausmacht, werden seit geraumer Zeit viel zu wenig gefördert. Fast ist man geneigt zu sagen, sie wurden vernachlässigt. ..."
"... Aus einer Studie, für die wir jüngst rund 500 Studenten und Personalverantwortliche befragt haben, wissen wir: In dem Glauben, dass Karrieren in erster Linie mit Personalverantwortung einhergehen, richten bereits Ingenieur-Studenten ihr Augenmerk darauf, Führungswissen - gemeint sind soziale und kommunikative Kompetenzen - zu erwerben. Dies ist im Grundsatz zunächst zu begrüßen. Dabei unterliegen sie allerdings oft einem gefährlichen Trugschluss. Sie sehen nicht, dass im Kontext des Unternehmensalltags Führungsaufgaben untrennbar mit dem entsprechenden Fachwissen verbunden sind. Es ist also von herausragender Bedeutung, insbesondere auch das fachliche Know-how zu pflegen und stets zu aktualisieren."
"Gewiss sind "Softskills" wichtig. ... Doch darf ihr Ausbau nicht zu Lasten der eigentlichen technischen Kernkompetenzen gehen, und genau dies scheint derzeit der Fall zu sein. Dabei sind es nicht nur Studenten, die falsche Karrierevorstellungen haben. In vielen Unternehmen wird nicht genug dafür getan, das hauseigene Potenzial an gut qualifizierten Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zu erhalten und weiterzuentwickeln."
Letzte Änderung am: 01.04.2009
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