Prof. Dr. Angela Schwenk
von April 2000
Stelle des Zitats: http://www.vdi.de/vdi/vrp/s_reporte/02594/index.php#4 (im Original ohne Hervorhebung)
3.4. Überlegungen zur Prüfung der Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer der drei Szenarios für den Ingenieurbedarf in den Teilbranchen
"Insgesamt ist das Angebot an Ingenieuren bis heute größer als der Bedarf.
Für den Bereich der Elektrotechnik scheint das
Szenario 1 (zukünftiger Ingenieurmangel) am ehesten wahrscheinlich, da die Branche boomt und bereits heute einige Beschäftiger darüber klagen, nicht genügend qualifizierte Bewerber zu finden. Bereits ab dem Jahr 2000 kann der Bedarf das Angebot systematisch überschreiten, so daß die von Wirtschaft und Hochschulen in diesem Bereich betriebenen Werbemaßnahmen ihre Berechtigung zu haben scheinen.
Für den Bereich des Maschinenbaus kann demgegenüber das Szenario 2 (zukünftige Abstimmung von Angebot und Bedarf) als eher wahrscheinliche Entwicklung betrachtet werden. Einige Teilbranchen "älterer" Technologielinien (z.B. Schwermaschinenbau, Hütten- und Bergbaubereich, Schiffsbau usw.) werden im Bedarf abnehmen, wogegen bestimmte Teilbranchen, insbesondere der Kraftfahrzeugsektor, weitere Wachstumspotentiale zeigen.
Schwierig dagegen scheint sich weiterhin die Zukunft des Bedarfs nach Bauingenieuren zu entwickeln. Hier wird am ehesten mit dem Szenario 3 (zukünftiges Überangebot: "Ingenieurschwemme") zu rechnen sein. Der Konjunktureinbruch nach dem Boom für den Aufbau Ost und die strukturelle Entwicklung (starke Konkurrenz aus Billiglohnländern) lassen auch langfristig keine Steigerung des Bedarfs mehr erwarten. Der internationale Arbeitsmarkt für Ingenieure ist zwar klein, wächst jedoch stark."
Letzte Änderung am: 01.04.2009
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